Montag, 26. Oktober 2015

Ordnung ist das halbe Leben - NICHT

Es wird einem ja immer gepredigt, dass man Ordnung halten soll. Sonst versinkt man im Chaos und was weiß ich.
Ich lebe jetzt nun schon 19 Jahre auf der Welt und halte bis heute eher mäßig Ordnung in meinem Leben.
Ja schon klar. Ich sollte Ordnung halten, dann wäre einiges einfacher in meinem Leben. Mein Freund würde nicht immer meckern und sagen ich solle doch bitte aufräumen. Manchmal mach ich das sogar von allein, wenn ich meistens selbst nicht mehr durchsehe oder der Putzteufel in mir durchkommt.
Meistens ist das,, wenn ich alleine bin. Dann wird laut Musik angemacht und beim Putzen rhythmisch zur Musik der Lappen geschwungen.
Ich durfte mir schon von klein auf von meinen Eltern anhören, wie unordentlich ich doch sei und das ändern muss, spätestens wenn ich eine eigene Wohnung habe. Sonst würde mich der Vermieter spätestens nach 2 Monaten rausschmeißen.
Ehm ich glaube nicht...
Hab ich damals nicht geglaubt und glaube ich heute immer noch nicht.
Ich bringe ganz vorbildlich den Müll raus und wische den Boden nicht nass, sondern feucht. (Steht wirklich so in meinem Mietvertrag.)
Jetzt bitte keinen Schock kriegen ja? Ich weiß es ist nicht grade ordentlich, aber naja es gibt irgendwie wichtigeres als einen blöden aufgeräumten Schreibtisch. Meiner Meinung jedenfalls.
Und ich werde es auch gleich zumindest ein bisschen aufräumen.. Denn meinen Block den man da so schön sieht, daraus werde ich die Blätter von den heutigen Vorlesungen rausheften und in meinen Studiordner heften.
WAS? SIE HAT EINEN STUDIORDNER?
Ja hat sie. :D Und ja das ist dann doch irgendwie Ordnung in meinem Leben. Da brauche ich Ordnung, war in der Schule vielleicht noch nicht so, aber hey Menschen ändern sich und nun hab ich wenigstens in der Uni Ordnung. Zumindest ein bisschen. :D

In diesem Sinne trinke ich dann mal meinen Tee aus und hefte um, vielleicht schaffe ich es auch noch dann meinem Ordner und den Block in meine Tasche zu packen. Vielleicht mache ich das einpacken aber auch erst morgen. Wer weiß :D


Bis denne Lili


-Nachtrag-
Ich habe mal wieder einen passenden Text gefunden, er stammt von Julia Engelmann und heißt An meine Eltern.

Ich will euch zwei Sachen sagen.
Erstens.
Ich, als mündiger, volljähriger Bürger dieses Landes und Mensch, werde mein Zimmer genau dann aufräumen, wenn ich vom Impuls her und von der Zeit und vom Bock her das Gefühl habe, dass es jetzt richtig ist.
Zweitens. Ihr seid mein Ursprung, mein Vertrauen, meine Insel und mein Schatz. Mein Mund formt euer Lachen, mein Herz schlägt euren Takt.
Ich bin neun Jahre alt und für mich ist selbstverständlich, ihr seid immer da und Zeit ist unendlich. Ihr seid da wenn ich aufstehe und da wenn ich schlafen gehe. Ihr baut mir ein Bett und deckt mich zu, dann stellt ihr euch an die Tür und ich schlafe, weil ich weiß, ihr beschützt mich und ihr seid hier. Ich weiß nicht was ich machen soll, wenn ich euch mal verlier‘. Weil ich gehör‘ zu euch und ihr gehört zu mir.
Ich singe die euch entsprungenen Lieder und was ihr macht, mach ich auch. Falls ich mich verliere, ihr findet mich wieder und wenn ihr lacht, lach ich auch.
Ihr gebt mir Wurzeln in die eine, und Flügel in die andere Hand und einen Kuss auf meine Stirn, der sagt mir: „Ich bin nicht alleine.“
Dann legt ihr zwischen uns ein Band, sodass wir uns nicht verlieren, sagt ihr. Und dass ich gehen kann wenn ich will.
Und irgendwann geh ich raus. Aber hier draußen ist es so still, so ohne euch. Ihr seid nicht da wenn ich aufstehe, seid nicht da wenn ich schlafen gehe. Also schon, aber woanders und das ist nicht leicht.
Aber ich kann das. Und trotzdem fehlt ihr.
Auch wenn ihr mich nicht gefragt habt, gibt es da noch etwas, dass ich euch noch nicht gesagt hab.
Ihr seid mein Ursprung, meine Insel, mein Vertrauen und mein Schatz. Mein Mund formt euer Lachen, mein Herz schlägt euern Takt.
Ihr, ihr seid mein Beweis, dass Liebe mehr als Geld zählt. Seid der Rahmen für mein Weltbild. Alles was für mich als Held gilt. Ihr gebt mir Hals ohne mich festzuhalten, schafft es, wenn ich nicht kann, mich auszuhalten. Würdet nichts tun mich je aufzuhalten, eher bringt ihr mich dorthin.
Ich brauch‘ nichts zeigen und ihr seht mich, brauch‘ nichts sagen und ihr versteht mich, brauch‘ nichts haben und ihr nehmt mich, nehmt mich einfach wie ich bin.
Und wenn ich Angst hab, seid ihr traurig. Wenn ich weine, weint ihr auch. Dann sagt ihr: „Sei nicht traurig.“ Und dass ihr immer an mich glaubt und mir kann nichts passieren, weil ich weiß, ihr seid noch hier. Ich gehör‘ zu euch und ihr gehört zu mir.
Ihr seid mein Ursprung, mein Vertrauen, meine Insel und mein Schatz. Mein Mund formt euer Lachen, mein Herz schlägt euren Takt.
Ich bin jetzt 19 und ich fühl‘ mich vergänglich. Ich weiß, nichts ist immer da und nichts ist unendlich. Aber ich habe einen Plan für uns gemacht. Ich werde ab sofort alles was ich vorwärts laufe auch rückwärtsgehen. Ich werde Laub an Bäume kleben und Uhrzeiger drehen. Ich werde Sterne an der Erde festbinden, damit sie irgendwann steht. Ich werde Gegenwind gegen Wind pusten, bis er nicht mehr weht. Ich werde tun was ich kann, dass die Zeit nicht vergeht.
Weil, was euch betrifft, kann ich das leider nicht zulassen, dass ihr mal weg seid. Weil allein der Gedanke so schmerzt, dass der Schmerz viel zu schlimm wär, also darf die Zeit nicht vergehen, weil dann sind wir für immer.
Ihr seid mein Ursprung, mein Vertrauen, meine Insel und mein Schatz. Mein Mund formt euer Lachen, mein Herz schlägt euren Takt.

5 Kommentare:

  1. Hauptsache, der Absinth steht aufm Drucker :D

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    1. zu meiner Verteidigung, den hab ich zum Geburtstag geschenkt bekommen :D

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    2. Absinth, Feuerzeug und Zahnbürste... Mehr braucht es doch nicht.

      Bei mir muss der Schreibtisch zumindest eine freie Fläche haben und dann noch genug Platz für meine Zettelwirtschaft. Noch hält es sich bei mir in Grenzen mit den Zettels. Ich versuche im Allgmeinen nach außen ordentlich zu sein, was mittlerweile ganz gut klappt, nur dahinter herrscht oft das Chaos.

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  2. Ich kenne das mit der Unordnung - Chaos ist das ganze Leben ;)

    Den Text der Engelmann finde ich nicht so bombig. Aber das sie mir zu flach ist weißt du ja schon.
    Solange dein eigenes Chaos dich nicht belastet und du ab und an aufräumst ist doch alles ok - und wenn das Schaf sich daran stört soll es doch selbst aufräumen :P

    Liebst
    Justine

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    1. Mir gehts ja nicht um ihren Schreibtisch, sondern um die Gebiete, wo ich auch gerne Zugriff hätte :D

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