Dienstag, 9. Dezember 2014

Der Vorbote


Kälte hat als erster Vorbote des dräuenden Winters vom Land Besitz ergriffen. Starker Wind pfeift durch die Äste und lädt die Bäume zu einem wilden Tanz. Regen prasselt gegen die Fensterscheiben, gegen die die Bäume – wie zum Grüße – ihre Äste klopfen lassen. Längst habe ich mich mit einem heißen Tee in eine warme Decke gekuschelt, sitze träumend mit meinem Lieblingsbuch vor der Fensterbank und lasse immer wieder meine Blicke verstohlen nach draußen gleiten. Heute ist mal wieder einer dieser Tage, wo ich glücklich bin auf dem abgeschiedenen Land zu leben. Ein Blick zum Fenster reicht und ich sehe den Zauberwald vor mir, den soviele Dichter und Schriftsteller schon beschrieben haben. Mit seinen nur leicht hügeligen, moosbedeckten Waldboden, den in den verschiedensten Brauntönen gehaltenen, teils knorrigen, teils hochaufragenden Baumstämmen und majestätischen Baumkronen, mit ihrem weitverzweigten Geäst. Sie lassen im Sommer nur die schönsten Lichtspiele zu Boden prasseln, und auch wie sie sich jetzt im Tanze wiegen hat ihre ganz eigene Magie. Es ist himmlisch im Wald spazieren zu gehen, die Seele baumeln zu lassen und sich von seinem Zauber gefangen zu nehmen. Man möchte vor Freude tanzend in den Reigen der Baumkronen einstimmen. Ja, es ist schön auf dem Land zu wohnen…

1 Kommentar:

  1. Schön beschrieben, ich gleite gleich mit dir in diese Stimmung!

    LG
    Elke

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