Sonntag, 18. September 2016

Letzte Nacht -Rezension-

Wie versprochen heute wieder eine Rezension von mir. :) Diesmal über ein super Buch namens "Letzte Nacht".
Klappentext
„Natürlich, jeder Mensch kennt Reue. Lose Enden. Dinge, die wir tun würden, wenn wir mehr Zeit hätten.“
Jeff, 39, ist ein guter Familienvater und stolz auf seine langjährige Ehe. Eines Abends stirbt er durch einen tragischen Unfall.
Tish ist Jeffs Kollegin. Als sie von seinem Tod erfährt, bricht sie zusammen. Erst kurz zuvor gaben sie sich ein Versprechen, von dem außer ihnen niemand weiß.
Claire hat ihren Mann durch Höhen und Tiefen geliebt. Doch als die unbekannte Frau auf der Beerdigung auftaucht, kommen ihr plötzlich Zweifel. Hat sie Jeff vielleicht nie richtig gekannt? Was hat ihn mit Tish verbunden?

Zum Buch
Als der 39-jährige Familienvater Jeff überfahren wird und stirbt, fällt das Leben seiner Frau Claire in sich zusammen. Sie hat keine Zeit für Trauer und muss ihren Sohn auffangen, das Begräbnis arrangieren, mit wohlwollenden Familienmitgliedern umgehen. Dann reist auch noch Jeffs Bruder an, der zugleich ihr Exfreund ist. Doch auch eine andere Frau bricht bei der Nachricht von Jeffs Tod zusammen: Tish, seine Kollegin. Sie nimmt an dem Begräbnis teil, aber nur sie weiß, wie groß das Risiko ist, das sie damit auf sich nimmt. Und tatsächlich wird Claire auf sie aufmerksam und fragt sich, was diese Frau mit ihrem Mann verbunden hat…

Erster Satz
Als letztes musste ich nur noch Art Davies feuern.

Meine Meinung

Mich hat das Buch sehr berührt und ich habe es sehr gerne gelesen. Die Kapitel werden abwechselnd aus der Sicht von Tish, Claire und Jeff erzählt. Gerade am Anfang muss man immer ein wenig rätseln von wem das Kapitel jetzt handelt, aber nach einer Zeit findet man sich ganz gut rein.
Jeff erzählt uns wie er zuerst Claire kennen gelernt hat. Sie ist die Exfreundin seines Bruders, was die Beziehung nicht immer einfach macht. Und zudem erzählt er uns auch noch wie er Tish kennen gelernt hat.
Claire erzählt uns wie sie die Zeit nach dem Tod ihres Ehemann erlebt und was sie alles erfährt. Sie scheint eine tolle Frau und eine liebende Mutter zu sein.

Tish ist verheiratet und hat eine kleine Tochter. Von ihr Erfahren wir wie sie die Zeit nach Jeffs Tod erlebt.
Jeff, Claire und Tish kommen jeweils in der Ich-Perspektive zu Wort. Das ist anfangs recht verwirrend, da man nie weiß, wer nun gerade erzählt. Doch die Vorteile überwiegen meiner Ansicht nach schnell. Ich war gezwungen, mich intensiv mit den Charakteren und den jeweiligen Lebensumständen auseinanderzusetzen. Jeder Erzähler ergänzt ein Puzzlestück nach dem anderen, bis sich ganz zum Schluss ein vollständiges Bild ergibt. So entfaltet sich die Geschichte bedächtig und gefühlvoll, ganz ohne unnützes Drama.
Als Leser weiß man von Anfang an bereits recht viel und wird dennoch immer wieder überrascht. Beispielsweise von der Tiefe der Charaktere und dem Detailgrad der Lebensumstände. „Letzte Nacht“ ist mehr als nur ein Roman über eine möglicherweise stattgefundene Affäre. Die Autorin widmet  sich ihren Figuren mit viel Hingabe. Sie beschreibt, wie sie sich verlieben, heiraten und ein Kind kriegen. Wie sie ihre beruflichen Ziele verwirklichen oder aus den Augen verlieren, Träume aufgeben und wieder neu entdecken. Es geht um Entscheidungen und deren Tragweite.
Ich hatte tatsächlich weniger vom Buch erwartet, hatte es mir einseitiger vorgestellt, simpler gestrickt. Umso mehr habe ich mich über die Komplexität, die Intensität und die Reife gefreut, die aus jeder Seite spricht.

Autor: Catherine McKenzie
Titel: Letzte Nacht
Originaltitel: Hidden
Genre: Roman
Erscheinungsdatum: 
Verlag: Heyne
416 Seiten
ISBN:  978-3-453-41870-7

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