Sonntag, 31. Januar 2016

Das Schicksal ist ein Mieser Verräter -Rezension-

Klappentext
„Krebsbücher sind doof“, sagt die 16-jährige Hazel, die selbst Krebs hat. Sie will auf gar keinen Fall bemitleidet werden und kann mit Selbsthilfegruppen nichts anfangen. Bis sie in einer Gruppe auf den intelligenten, gut aussehenden und umwerfend schlagfertigen Gus trifft. Der geht offensiv mit seiner Krankheit um. Hazel und Gus diskutieren Bücher, hören Musik, sehen Filme und verlieben sich ineinander - trotz ihrer Handicaps und Unerfahrenheit. Gus macht Hazels großen Traum wahr: Gemeinsam fliegen sie nach Amsterdam, um dort Peter Van Houten zu treffen, den Autor von Hazels absolutem Lieblingsbuch. Ein tiefgründiges, emotionales und zugleich freches Jugendbuch über Krankheit, Liebe und Tod.








Zum Buch
 Hazel ist 16 und hat Krebs. Mitleid will sie deswegen keinesfalls und die Selbsthilfegruppe, in die sie von ihrer Mutter geschickt, wird geht ihr auch eher auf die Nerven. Dann trifft sie dort Gus. Gus ist anders, er ist klug, frech und sieht toll Vor allem geht er ganz offen mit seiner Krankheit um. Hazel und Gus diskutieren Bücher, hören Musik, sehen Filme und verlieben sich ineinander - trotz ihrer Handicaps und Unerfahrenheit. Und Gus macht Hazels großen Traum wahr: Gemeinsam fliegen sie nach Amsterdam, um dort Peter Van Houten zu treffen, den Autor von Hazels absolutem Lieblingsbuch. Doch die Reise wird ganz anders als erwartet…

Erster Satz
Im Winter meines siebzehnten Lebensjahres kam meine Mutter zu dem Schluss, dass ich Depressionen hatte, wahrscheinlich, weil ich kaum das Haus verließ, viel Zeit im Bett verbrachte, immer wieder dasselbe Buch las, wenig aß und einen großen Teil meiner reichlichen Zeit damit verbrachte, über den Tod nachzudenken.

Meine Meinung
Mit "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" ist es John Green gelungen, ein fantatisches Buch, nicht nur für junge Leser zu erschaffen. Die berührende Geschichte von Hazel und Gus, die an Krebs erkrankt sind und wissen, dass ihnen nicht mehr viel Zeit bleibt. Das Schicksal der beiden wurde auf eine einmalige, wunderschöne und durch und durch herzzerreißende Art und Weise beschrieben, dass ich Rotz und Wasser weinen musste. Schnell habe ich mich mit der jungen Protagonistin identifizieren können und ich ging diesen beschwerlichen Weg gerne gemeinsam mit ihr. Ich habe mit ihr gelacht, geweint und habe mich gemeinsam mit ihr immer mehr in Augustus verliebt. Wie heißt es in dem Buch so schön? "I fell in love the way you fall asleep - slowly and then all at once." - und genauso ist es mir bei diesem Buch ergangen. 

Der Klappentext von Das Schicksal ist ein mieser Verräter hat nicht zu viel versprochen: Dieses Buch hat es geschafft mich während des Lesens zum Lachen und auch zum Weinen zu bringen. Mit einem sehr beklemmenden Gefühl taucht man in das Leben von Hazel ein, erlebt mir ihr gemeinsam sehr schöne aber auch furchtbar schreckliche Momente und hofft, dass sich trotzdem alles zum Guten wendet. Selten habe ich mir nach dem Lesen eines Buches so viele Gedanken über das eigene Leben gemacht.
 "Ich erzählte Augustus die Grundzügen meines Wunders: Als ich 13 Jahre alt war, wurde bei mir Schilddrüsenkrebs im vierten Stadium diagnostiziert. (Ich erzählte ihm nicht, dass die Diagnose drei Monate nach meiner ersten Periode kam, es war wie: Glückwunsch! Du bist eine Frau. Jetzt stirb.)"

Das ist Hazel Grace, 16 Jahre alt und krebskrank. Ihre Behandlung soll nur noch ihr Leben verlängern, geheilt werden, kann sie nicht mehr. Das weiss sie, genauso wie sie weiss, dass es ein Wunder ist, dass sie überhaupt noch lebt. In einer Selbsthilfegruppe, zu der sie eigentlich gar nicht gehen will, trifft sie eines Tages Augustus. Der Krebs hat eines seiner Beine gefordert, aber er ist auf dem Weg der Besserung und obwohl Hazel sich vorgenommen hat, niemandem so nah zu kommen, dass ihn ihr Tod aus der Bahn werfen kann, verliebt sie sich.

John Green hat als Student einige Zeit als Seelsorger in einem Kinderkrankenhaus gearbeitet und beschreibt seine Erfahrungen selbst als herzzerreissend.
Seit dieser Zeit wollte er ein Buch über diese 'Krebs Kinder' schreiben - kein 'Hoffnung, Glaube, Stärke, alles hat auch eine positive Seite etc.- Buch', sondern ein echtes, ein wahres Buch über echte Teenager, echte Eltern, echte Sorgen und Nöte. Greens Hauptcharaktere sind keine Helden, es sind normale Menschen, die versuchen, mit einem vermutlichen Todesurteil umzugehen.

Der sarkastische Humor, den sie dabei an den Tag legen, hat mich - trotz allem - oft schmunzeln lassen. Gleichzeitig gibt es Passagen in diesem Buch, die einen auch noch nach dem Lesen der letzten Seite beschäftigen werden, es gibt Sätze, die vielleicht für immer bei einem bleiben und es gibt Abschnitte, bei denen man schlicht Rotz und Wasser heult.
Was mich dazu bewegt, dieses Buch wirklich zu empfehlen, ist seine Ehrlichkeit.

"Cancer sucks"
Es gibt keine positive Seite am Kotzen oder am ins Bett machen, nichts positives daran, das Augenlicht zu verlieren, das Gefühl zu haben, zu ertrinken, seine eigene Beerdigung zu planen, einen Menschen sterben zu sehen.

Aber obwohl das Buch so ein trauriges Thema hat, so tragisch ist, ist es gleichzeitig wunderschön, lustig, kraftvoll und lebensbejahend. Hazel und Augustus sind Teenager, deren Geschichte einen lange nicht mehr los lässt und die dazu führt, dass man selbst anfängt, nachzudenken - über das eigene Leben, die eigenen Narben, die man auf der Welt hinterlässt, ob es überhaupt wichtig ist, etwas zu hinterlassen und wenn ja, was...

Autor: John Green
Titel: Das Schicksal ist ein mieser Verräter
Originaltitel: The fault in our stars
Genre: Jugendbuch
Erscheinungsdatum: 01. Mai 2014
Verlag: dtv 
336 Seiten
ISBN: 342362583X

2 Kommentare:

  1. Schöne Rezension, ich liebe liebe liebe dieses Buch *o*

    AntwortenLöschen
  2. Eine schöne Rezi von Dir :) Sehr ausführlich und gefühlvoll ...
    Schande über mich, aber leider hat mich das Buch beim lesen nicht gepackt ...

    Liebe Grüße
    Justine

    AntwortenLöschen